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Klammern mitten im Satz, Abkürzungen, irgendwas in Anführungsstrichen - lauter Dinge, über die man beim Vorlesen stolpern kann. Und was bitte ist falsch, wenn ich dann ganz sorgfältig "sorgfältik" sage? Christa Mischke aus dem Hörzeitungs-Leseteam in Münster hat zu unserer Konferenz 2025 eine Reihe von Zweifelsfällen geklärt.

Klammern, Abkürzungen, Anführungsstriche - was liest man wie? Das diskutieren wir regelmäßig auf unseren Redaktionentreffen. Christa Mischke aus dem Hörzeitungs-Leseteam in Münster hat zu unserer Konferenz 2025 eine Reihe solcher Zweifelsfälle gesammelt und erklärt.

Deutsch oder englisch? Wenn es ein Wort in der deutschen Sprache gibt, sprechen wir es deutsch aus, z.B. "Editorial".

Satzzeichen: Anders als in der verbreiteten Internet-Fachsprache gilt beim Vorlesen: … /… heißt Schrägstrich, ...-… ist ein Bindestrich und …_... ein Unterstrich.

„...“ Anführungszeichen bei einer wörtlichen Rede im Fließtext werden nicht gelesen. Die wörtliche Rede ist möglichst durch die Änderung der Stimme deutlich zu machen (notfalls abgeschlossen durch hinzufügen von "sagte sie"). In Einzelfällen – wenn das Zitat für sich steht und der Name des Zitierten genannt ist  – kann das Zitat gelesen werden mit dem Zusatz „Zitat von …“

(…) Klammern, die Abkürzungen enthalten, werden normalerweise nicht gelesen. Wenn die Abkürzung nach dem vollständigen Begriff – z.B. Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), Grad der Behinderung (GdB), Sozialgesetzbuch neun (SGB IX) – in Klammern geschrieben steht, werden die Worte und die Abkürzung in einem durchgelesen. Ausnahmen sind möglich, z.B. indem man "kurz" oder "abgekürzt" ergänzt.

Längere Informationen in Klammern innerhalb eines Fließtextes (Internetadressen, Hinweise auf einen Buchtitel, eine Anschrift usw.) sollten zunächst ausgelassen und erst am Ende des Satzes separat gelesen bzw. buchstabiert werden. Am besten kündigt man das für den Hörenden mit einem freiformulierten Satz an. („Und hier noch die Internetseite/der Buchtitel/die vollständigen Kontaktdaten“).

Gängige Abkürzungen im laufenden Text werden vollständig ausgesprochen (Frankfurt a. M. = Frankfurt am Main, usw. = und so weiter, z. B. = zum Beispiel)

Buchstabieren: Informationen wie Internetseiten, E-Mailadressen, Anschriften, … werden buchstabiert. Damit sich der hörende Mensch darauf einstellen kann, lautet der einleitende Satz: „Ich buchstabiere.“ Das Buchstabieren sollte in einer Geschwindigkeit erfolgen, dass der Hörende mitschreiben kann, allerdings auch nicht zu langsam. (Sie können das mit Menschen üben, die Ihr Buchstabieren mitschreiben)

Telefonnummern und andere Zahlenreihen werden in einzelnen Ziffern gelesen, ebenso wie beim Buchstabieren in einer angemessenen Geschwindigkeit, damit mitgeschrieben werden kann.

Bei einem Interview kann bei der ersten Frage und der ersten Antwort der Name des Fragenden bzw. der Name des Interviewpartners genannt werden. Normalerweise ist das nicht erforderlich, weil beide Partner im einleitenden Text vorher genannt werden. Frage und Antwort sollten aber mit einer kleinen Pause voneinander getrennt und unterscheidbar, mit unterschiedlicher Stimme gesprochen werden, um das ständige Wiederholen von Frage/antwort (oder den Namen) möglichst zu vermeiden.

Seitenangaben: Da die Beiträge in den Zeitschriften andere Seitenzahlen haben, als sie später auf der CD angegeben werden, stimmen diese nicht mehr überein. Deshalb werden die gedruckten Seitenzahlen in einem Fließtext weglassen.

Aussprache: Da die Abonnenten der überregonale Zeitschriften in ganz Deutschland wohnen, werden die Texte hochdeutsch gelesen. Deshalb wird „-ig“ am Ende eines Wortes als „-ich“ gesprochen (wichtig = wichtich, richtig = richtich, lustig = lustich, mächtig = mächtich, berechtigt = berechticht, langweilig = langweilich ….

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